Über uns

Gegründet wurde die Fa. Lenhardt 1935 von Jakob Lenhardt mit dem Bestehen der Meisterprüfung zum Hafner / Ofensetzer in Alt-Schowe in der Batschka, einem Siedlungsgebiet der Donauschwaben im heutigen Serbien an der ungarischen Grenze.

Herr Jakob Lenhardt war ein sehr fleißiger großer Bauer. Wenn es im Winter in der Landwirtschaft nicht viel zu arbeiten gab, wurden in dieser Zeit hauptsächlich gemauerte Küchenherde und Kachelgrundöfen gebaut. Die Kacheln hierfür sowie weitere Gebrauchskeramik wurden selbst hergestellt und gebrannt. Denn damals umfasste der Beruf des Ofensetzers/Hafners auch eine Töpferausbildung. Noch heute sind viele dieser Öfen in der Batschka in Betrieb!

Aufgrund des Fleißes, der Arbeit in der Landwirtschaft und als Ofensetzer Meister lebte die Familie Lenhardt in Wohlstand friedlich zusammen mit vielen unterschiedlichen Ethnien und Religionen im Vielvölkerstaat Serbien.

1945 schließlich musste die Familie Lenhardt zu Fuß (Pferde und Fuhrwerke wurden konfisziert) von der Batschka bis schließlich in die russisch besetzte Zone nach Hohenviecheln in Mecklenburg-Vorpommern flüchten. Eigentlich wollten sie weiter gen Westen – was die russischen Besatzer verboten. Bald schon war die DDR geboren und man musste sich mit dem Kommunismus arrangieren. Sofort machte sich Jakob Lenhardt in der DDR wieder als Ofensetzer selbstständig und machte noch einmal die Meisterprüfung, da die alte nicht anerkannt wurde.

Nach dem Krieg gab es viel zu tun. Aber das Problem der DDR war die Mangelwirtschaft! Jakob Lenhardt hatte auch hierfür schnell eine Lösung gefunden. Er hielt Hühner, Hasen, Ziegen und Schweine die er selbst zu Wurst und Schinken verarbeitete. Mit Donauschwäbischer Wurst / Schinken und guten Beziehungen zu Lagermeistern der DDR, Kachel- u. Heizeinsatzhersteller gab es keine Lieferprobleme mehr. So konnte man aus dem Vollen schöpfen, war fleißig und expandierte.

Irgendwann reifte aber die Erkenntnis, dass die DDR und der Kommunismus nicht das richtige waren, und so floh man in den Westen. Nachdem man viele Flüchtlingslager durchlaufen hatte, in denen sich Jakob Lenhardt immer sofort wieder als Ofenbauer Arbeit suchte – und so nie „Stempelgeld“ beantragte – landete man schließlich im Flüchtlingslager in Böblingen.

Dort angekommen, machte er sich sofort wieder selbstständig. Ein BMW – Motorrad mit Seitenwagen war das erste Firmenfahrzeug. Da die mitgebrachten Ost-Mark nichts Wert waren konnte man aber keine Ware kaufen. Die Deutsche Ofensetzer – Genossenschaft Hagos in Stuttgart wollte einem Flüchtling keine Ware auf Pump liefern. Ein privater Großhändler, die Fa. Lorenz aus Fellbach, war schnell gefunden. Nachdem Jakob Lenhardt den Geschäftsführer Herrn Lorenz ins Flüchtlingslager zum Donauschwäbischen 5-Gänge Menü eingeladen hatte, konnte er soviel Material bekommen wie er wollte. So wurde schnell expandiert, Mitarbeiter eingestellt und das erste Firmenfahrzeug – ein Opel Kapitän mit Anhänger – gekauft.

Nach dem Krieg wurden viele gleiche Häuser und Siedlungen in ganz Baden-Württemberg gebaut. Unter der Woche schliefen alle auf Feldbetten auf der Baustelle. Ein Herd, der immer mitgeführt wurde diente zum Kochen und Heizen. In jeder Wohnung wurde ein Kachelofen eingebaut. Auch die Fliesenarbeiten wurden von uns ausgeführt. Auf der Baustelle war immer die Oma Jung dabei, die wenn Sie nicht für alle Mann kochte noch bis ins hohe Alter von 82 Jahren die Fliesenfugen gewaschen hat.

1959 wurde Jakob Lenhardt auf der Autobahn angefahren und verunglückte leider tödlich. Schlagartig musste Philipp Lenhardt mit 20 Jahren die Position des Firmennachfolgers und Familienoberhauptes übernehmen – obwohl er noch kein Meister war. Sein Bruder Jakob, der in Bremerförde als Ofensetzer Meister arbeitete trat 1961 zu gleichen Teilen mit in die Firma ein. Dieser war ein Spezialist für Kachel-Grundöfen.

1962 wurde in Herrenberg in der Spitalgasse das erste Ladengeschäft mit Ausstellung eröffnet. Die Zwillingsschwester von Philipp Lenhard, Helene, führte das Büro. Der Bau von Ölheizungen und der Handel mit Holz- und Kohleöfen wurden ins Programm aufgenommen.

1964 legte Philipp Lenhardt die Meisterprüfung ab und baute 1965 mit 26 Jahren das neue Geschäfts- und Wohnhaus mit riesiger Werkstatt, Lager und Ausstellungsfläche im Affstätter Tal 5 in Herrenberg. Die Firma expandierte und wuchs auf ca. 10 Mitarbeiter.

Nach der Ölkrise 1973 explodierte die Nachfrage nach holzbeheizten Öfen. Die Hersteller Lieferzeiten betrugen anfangs 2 – 4 Jahre! Um diese große Nachfrage bedienen zu können und um das Materialproblem zu lösen bedurfte es innovativen Lösungen: Auf der Messe in Frankfurt lernte Philipp Lenhardt einen Töpfer aus Florenz kennen. Philipp Lenhardt zeichnete ihm noch auf der Messe 5 verschiedene Kachelformen in 5 verschiedenen Glasuren auf, die schon 2 Monate später geliefert – und nachdem vom Max-Planck Institut  geprüft und zugelassen – eingebaut wurden.

Plötzlich war man der „einzige“ Ofenbauer weit und breit der über Ofenkacheln en masse verfügte! Auf der Messe in Hannover lernte man den Chef der 1. Kaminofenmarke, der Firma Rais aus Dänemark kennen. Die Öfen der Firma Rais, das neue Produkt der Kaminöfen war auf der Messe in Hannover von Menschentrauben umringt. 2 Wochen später war man zur Werksbesichtigung bei der Firma Rais in Dänemark eingeladen. Die Firma Rais wollte ihre Öfen aber nur über Skandinavische  Möbelhäuser in Deutschland vertreiben. Es wurde alles gezeigt, aber man wollte nicht an das Handwerk – die Fa. Lenhardt verkaufen.

Philipp Lenhardt absolvierte ein Praktikum bei der alteingesessenen Firma Honegger Ofenbau in Zürich in der Schweiz, um von ihnen den Bau, die technische Dimensionierung und Funktion offener Kamin zu lernen. Mit diesem erlernten Know-How entwarf Philipp Lenhardt den ersten Schamottebausatz samt Abgasklappe, Rost + Aschekasten, der dann vom Schamottewerk Stolle in Echterdingen jahrzehntelang produziert wurde. So wurde die Firma Lenhardt ein Pionier im Bau von offenen Kaminen.

1968 tritt die Ehefrau von Philipp Lenhardt in die Firma ein  und leitet ab 1977 die Kaminboutique im Bronntor in Herrenberg, ein großes Ladengeschäft für Kamin, Ofen, Möbel, Geschirr und Wohnaccessoires etc. Ein Einrichtungshaus dieser Art war damals „nicht mal“ in Stuttgart zu finden, was dazu führte dass die Kunden aus Stuttgart zum Einkaufen nach Herrenberg kamen.

In den 80er und 90er Jahren treten die zwei Töchter von Jakob Lenhardt Junior als Sekretärinnen in die Firma ein.

1996 tritt Mark Philipp Lenhardt in die Firma ein um seine bei der Firma Xeller in Biberach begonnene Ausbildung zum Ofen- und Luftheizungsbauer zu beenden, und absolviert 2003 die Meisterprüfung.

1997 beginnt Mark Lenhardt das Geschäft mit Kaminöfen wieder zu forcieren und steigert damit die Umsätze enorm. Der Bau von Edelstahlschornsteinen wird wieder belebt. Der Einbau von Öfen mit Wassertechnik wird forciert. Beginn des Einbaus von Gaskaminen.

1998 erfolgt der Umbau und die Modernisierung der Ausstellungsräume, Werkstätten und Lagerflächen.

2005 tritt Mark Lenhardt in die Geschäftsführung ein und übernimmt die Lenhardt GmbH im Jahr 2015.

Seit dieser Zeit führt Mark Philipp Lenhardt die Firma Lenhardt GmbH mit dem gleichen Feuer, Liebe, Fleiß, Innovation, Design und Leidenschaft im Geiste des Firmengründers Jakob Lenhardt und seines Vaters, Philipp Lenhardt und Onkels Jakob Lenhardt Junior fort.

2010 steigt die frisch gebackene Ehefrau Gülten Lenhardt in den Betrieb ein und verantwortet seither mit viel Herz und Temperament die Bereiche Büro und Finanzen.